Wie konnte es bloß soweit kommen?

Wir waren vor etlichen Jahren mal bei einer Eheberatung.
Das war von einem kirchlichen Träger, recht günstig und mein Mann fand es nicht so toll.

Letztes Jahr ist er mir zu liebe wieder mit zu einer Eheberatung gekommen.
Er ist allerdings der Meinung, dass ich eine Therapie machen soll, er wüsste nicht, was er bei einer Eheberatung soll.

Dabei war das letztes Jahr ziemlich schlimm, dass er Internetkontakte hatte, sich in die Frauen verliebt hatte, getroffen hat usw. usw.
Er war sich keiner Schuld bewusst.
Wenn ich gesagt habe, ich weiß nicht, ob ich das verzeihen kann, sagte er, er hätte doch gar nichts getan, was ich verzeihen müsste.

Naja, wir waren nur zu einem Termin da, wir fanden es beide nicht soll toll und wir haben dann weiter keine Termine gemacht.

Ich glaube, nochmal würde er nicht mit zu einer Eheberatung kommen.
Er denkt, unser Ehe ist wegen mir und dass es mir so schlecht geht in eine Schieflage geraten.
Er hat keinen Anteil daran!

Ach, und zum Thema "offen und ehrlich".
Mein Mann würde NIE vor einer 3. Person offen und ehrlich sein!
Und vor mir auch nicht.

Das, was ich im Überfliegen hier bei dir über deine gesundheitliche und seelische Situation gelesen habe, plus der Situation zwischen dir und dem deinigen... hast du mal darüber nachgedacht, dich freiwillig stationär in Behandlung zu begeben? Nicht ins Krankenhaus, sondern in eine Einrichtung, die auf deine seelische Verfassung eingeht. Die Länge des Aufenthaltes bestimmst du selbst, ich würde aber zu mindestens 4 - 6 Wochen raten (es gibt Menschen, die da 3 Monate und länger verweilen). Du brauchst schon 2 Wochen, um dich einzuleben und innerlich zu entspannen, erst danach beginnst du klar zu sehen und vielleicht die eine oder andere Entscheidung für dich zu treffen. Schöner Nebeneffekt einer stationären Auszeit wäre die räumliche Trennung vom deinigen. Abstand. Pause. Jeder für sich Zeit zum Nachdenken und Forschen, ob der andere überhaupt noch wichtig / richtig ist.

Psychosomatische Klinik war ich auch schon, vor ca. 3 Jahren.
Da ging es mir sehr schnell schlechter, ich bekam Panikattacken, die ich vorher nicht hatte und noch diverse andere Sachen, die nach der Entlassung wieder verschwanden?

Es ging dir schlechter, weil du Zeit / Gelegenheit hattest, alles rauszulassen. Im Alltag hast du diese Schwächen unterdrückt, um zu funktionieren. Das ist, als wenn jemand immer am Wochenende Migräne hat: Migräne ist ein Symptom, das nach dem Stress mit der Entspannung erfolgt.