Wie konnte es bloß soweit kommen?

Im laufe der Jahre habe ich einige Tussis kommen und gehen sehen. (virtuell)
Diese hier blieb.
Obwohl ich dachte, es sei vorbei und die Kontaktaufnahme im August eine einmalige Sache nach langer Zeit.

Weit gefehlt.
Eigentlich hatten wir vor 2 Jahren gesagt, er soll den Kontakt zu seiner Schnecke abbrechen.
Naja, natürlich hatte ich das gesagt und er hat eingewilligt.
Nur ein Lippenbekenntnis - wie immer.
Er hat sich einfach noch ein weiteres, neues Profil bei MSN angelegt und weitergemacht.
Von der Firma aus, wo ich das nicht mitkriege. Schlau!
Das alles habe ich jetzt erst erfahren.

Was für eine grenzenlose Enttäuschung, dass er sich nicht an Abmachungen hält.
Nicht an diese, nicht an andere.

Und er wirft mir oft mit Leidensmine vor, ich würde ihm nicht vertrauen und ist dann ganz empört von mir.

Seine Definition von Vertrauen wüsste ich mal gerne!
Ist wahrscheinlich diegleiche wie meine Definition von Enttäuschung.

Jeden Tag muss er ins Internet um in sein Postfach zu schauen.
In sein Tussenpostfach. Ein Tag ohne eine Mails von ihr (oder sind es mehrere? Also nicht Mails sondern Tussen) geht ja nicht.
Da zahlt er auch im Ausland (Urlaub) teuer Geld, um mit dem Handy ins Internet zu gehen.
Das war bis vor einigen Monaten nicht so, erst mit der Anschaffung und Aufrüstung eines internetfähigen Handys Anfang des Jahres nahm das Übel seinen lauf.

Selbst an so einem Tag wie heute muss er ins Postfach schauen.
Er hat heute Betriebsausflug.
Wahrscheinlich hat er sich da mit seinem Handy aufs Klo geschlichen.
Wäre ja sonst irgendwie unhöflich, auf dem Handy rumzudaddeln, wenn alle Kollegen dabei sind.
Und das er abends hier zu Hause in sein Postfach schaut, geht ja nicht.
Es könnte ja sein, dass ich auftauche und zufällig was sehe.

Ich weiß auch nicht, warum mich das so anpisst.

Immer dieses mulmige Gefühl, wenn er wegfährt.
Immer diese Gedanken, die ich mir mache.

Ein Motorradtreffen, diesmal gar nicht so weit weg von uns, nur 100 km.
Mir kommt es komisch vor, dass er sich so beeilt, extra ein bischen eher Feierabend macht, gleich nach seiner Ankunft zu Hause aufbricht, ohne Pause.
Es ist egal, wann man am Ort des Motorradtreffens ankommt, es gibt keine feste Zeit, kein, "frühes kommen sichert gute Plätze", keinen Stau auf der Strecke, nichts.
Will er sich vorher noch mit jemandem Treffen?
Und dann dieselt er sich auch noch mit Afterschave ein.
Macht er sonst nie (nur nach dem rasieren)
Mittags gingen zwei SMS an seine Herzensdame.
Trifft er sich vielleicht mit ihr?

Warum mache ich mir solche Gedanken?
Kann sein, dass er sie getroffen hat. Sicher nur auf einen Kaffee, ins Bett werden die beiden kaum gegangen sein.
Warum dann diese Unsicherheit und das mulmige Gefühl bei mir?
Ist doch harmlos, Kaffeetrinken mit einer Bekannten.

Jetzt hat er tatsächlich über den Hospitality-Club eine Anfrage für eine Übernachtung bei UNS bekommen.

Anscheinend gibt es aber kein UNS.
ER hat sich dort angemeldet. Man kann ein Häkchen machen, dass man keine Unterkunft bietet (sondern nur danach sucht). Hat er aber nicht.
Kein Absprechen mit mir, ob mir das recht wäre, wenn er UNSER (?) Gästezimmer anbietet.

Mal abgesehen davon, dass es letztendlich ich bin, die das Zimmer herrichtet und hinterher wieder saubermacht und die mit dem Gast alleine zu Hause ist, weil er schon sehr früh zur Arbeit muss .....
ich erwarte einfach, dass er sowas mit mir abspricht.
Ich wohne doch auch hier.
Bei solchen Aktionen komme ich mir vor wie ein Nichts, Persona non grata, Haushälterin ohne Rechte.

Ach nee.
Ich dachte, wir wären mit dem Thema der Tussi durch.
Nach einem Jahr Funkstille hat er seine Schnecke wieder angefunkt.

Neben "der anderen Frau", die er im RL kennengelernt hat und mit der er kurzzeitig zusammen war und an der er immer noch hängt, und diversen anderen, eher unwichtigen Frauen, gibt es noch "seine Schnecke".
Ein Internetflirt, der es in sich hatte. Zwischen den beiden hat es geknistert, ach was, gebrannt.
Liebesschwüre gingen hin und her, man hat Zukunftspläne geschmiedet!
Sie war auch unglücklich verheiratet, mit Kindern.
Aber sie hatte ein bischen Skrupel, sich mit ihm zu treffen ... wegen mir.
Wenn die beiden sich getroffen hätten, wären sie wohl übereinander hergefallen.
Die "Trockenübungen" hatten sie schon reichlich per CS und Cam absolviert!

Damals hatte ich Kontakt zu ihr aufgenommen und mich nett (!) mit ihr unterhalten (Telefon) und gemailt.
Das mein Mann noch andere Internetfrauen hatte, hat sie total fertig gemacht.
Allerdings hatte ich ihr auch klargemacht, dass sie den Kontakt zu meinem Mann einstellen soll, komplett.
Denn eine Rückstufung von "Liebenden" zu "Freunden" wäre bei den beiden nicht möglich gewesen.
Die beiden bleiben auf ewig auf einander geil.
Es wurde zum Schluss etwas unschön, und die Schnecke hat von sich aus gesagt, dass sie so einen Mann (meinen) gar nicht will, der seiner Frau so wehtut.

Anscheinend hat er sie über MSN kontaktiert und sie konnte sich gar nicht mehr an sein, extra für sie angelegtes Pseudonym.

Auf ihrer MSN-Space-Seite kann man lesen, was er ihr schreibt. (ist öffentlich)



My sweet black l ...
L wie ....? Love?

Urlaub abgebrochen, weil es mir so schlecht ging.
Zweimal komische "Anfälle" gehabt, dass ich dachte, mein letztes Stündlein hat geschlagen.
Muss Donnerstag zum Arzt.

Statt Mitleid, Sorge und Zuwendung bekomme ich Ablehnung und Genervtheit von meinem Mann zu spüren.
Er stöhnt nur genervt auf und schleicht sich weg, zum rauchen, zum Mails schreiben über Handy, ist patzig und kurzangebunden.

So geht es hier zu Hause weiter, kein Gruss, keine Infos, wenn er weggeht - bis ich in ein paar Tagen ihn ansprechen werde und er dann behaupten wird, ich wäre ja diejenige gewesen, die angefangen hat nicht mehr mit ihm zu sprechen.
Wie immer.

Das sich in einer Partnerschaft einer irrt, kann mal vorkommen.
Das sich gleich beiden irren, kann auch vorkommen, ist dann aber unvorteilhaft.
So wie mit der SMS gestern.
Er hat mir tatsächlich geschrieben, dass der Zug ausfällt.
Nachmittags, als Antwort auf meine SMS über einen kostenlosen SMS-Dienst.
Er hat den Dienst verwechselt, deswegen dachte ich, er erfindet eine Ausrede, denn ich hatte vergessen, nachmittags über diesen Dienst gesimst zu haben.
Als er gestern anrief, haben wir voll aneinander vorbeigeredet und uns gestritten.

Erst nach dem wir aufgelegt hatten, ging uns beiden ein Licht auf.
Er wollte dann aber nicht einsehen, das diese Verwechslung für mich wie eine Lüge und Ausrede rüberkam.

Wie wenig ich ihm doch vertrauen würde, das ist ja traurig und blöde, simst er.

Tja.
Ich lasse das besser, ihm nochmal alles zu erklären.
Wahrscheinlich wird er sich für den Rest des Urlaubs eh nicht mehr melden.
Besser so, dann gibts keine Missverständnisse mehr.

Das er während seines Urlaubs mehrmals über sein Handy mobil im Internet war, weiß ich.
Ist wohl auch im Urlaub immens wichtig, nach seinen (Tussen)-Mails zu schauen - und vielleicht auch denen zu schreiben.

Nach einer Woche bekomme ich dann auch eine Mail mit Foto sogar (sonst tägl. SMS)
Natürlich ist mein erster Gedanke, wem er dieses Foto wohl noch schickt.
Dann stutze ich über den Text:

"....... wie berichtet fährt der Zug nicht nach XYZ, ich muss jetzt ...."

Nee, mein Guter, mir hast Du davon nichts berichtet, dass muss wohl jemand anderes gewesen sein.
Das maile ich ihm.

Wie prompt die Antwort per SMS kommt, zeigt mir, dass er sich das echt was kosten lässt, im Ausland dauernd mobil ins Internet zu gehen.

"Oh, sehe gerade, meine SMS von gestern abend (u.a. wegen Zugausfall) ist nicht angekommen, war ja gar nicht Dein Absender, habe einfach auf Antworten geklickt ... blablabla"

Ich hatte ihm gestern abend eine SMS über Web.de geschickt.
Um 21.46 Uhr.
Seine Mail war aber von 20.55 Uhr (heute morgen erst abgerufen)

Man kann zwar nicht immer den Zeitangaben trauen, aber ich bin mir natürlich sicher, dass er mir nix über den Zugausfall gesimst hat.
Wenn man versucht, auf eine Web.de-SMS zu antworten, gibts eine dicke Fehlermeldung!!

Nice try.
Um Ausreden ist er nie verlegen.
Schade nur, dass er so tut, als würde er niemals nicht und nimmer jemand anderes schreiben.
Als ob ich blöde wäre.
(das ist doch jetzt eine Steilvorlage) ;-)

In diesem Falle allerdings "No man no cry".
Mann weg für 2 Wochen, ist auch mal ganz schön, alleine zu sein.
Überall auf der Welt gibts W-Lan, so kann er auch im Ausland mit seinem Handy ins Internet und muss nicht auf Mails von seinen Trullas verzichten. Das sehe ich an seinem Einzelverbindungsnachweis.

Wenn wir im August zusammen in den Urlaub fahren, bitte ich ihn, das Handy zu Hause zu lassen. Keinen Bock, dass er mir wieder gegenübersitzt und chattet oder mailt oder was immer er da mit seinem Handy macht.

Ist ja eine nette Erfindung, der Hospitality Club. Hab'mich nur gewundert, warum mein Mann sich dort angemeldet hat.
Unser Gästezimmer steht nicht wirklich zur Verfügung. Wenn wir wegfahren, haben wir einen Wohnwagen dabei.

Die Verwunderung hat ein Ende. Jetzt weiß ich, warum er dort registriert ist.
Nächste Woche geht er in ein benachbartes Land auf Wanderurlaub. Ich hätte mitgekonnt (allerdings hätte ich es dieses Jahr Konditionsmässig nicht geschafft) aber er besteht auf Zelten, für mich ist eine Jugendherberge der Minimumstandard.
Keiner von uns konnte Kompromisse machen - er will das Campingfeeling, ich will nach einem langen Tag auf den Beinen nicht auf einer Luftmatratze schlafen.

Also wandert er alleine los, aber das mit dem Campingfeeling hat sich wohl bei ihm relativiert.
Über Hospitality hat er einige Mitglieder (Frauen!) angemailt, ob er dort eine Nacht bleiben kann.
Natürlich ist das harmlos, darüber mache ich mir keine Gedanken.

Mich ärgert nur, dass er mir davon nichts erzählt. Das ist doch nichts schlimmes, im Gegenteil, das ist doch was witziges, eine neue Erfahrung, das teilt man doch mit dem Partner.
Ganz abgesehen davon, dass ich denke, er ist in X auf Campingplatz Y, während er in A bei B weilt.

Ein paar Tage hat er ja noch, mir das zu erzählen.
Achja, und sowas sollte ich mal machen ... auf einer Reise bei einem Typen übernachten ......!!!!