Wie konnte es bloß soweit kommen?

Angesichts meiner Schweissausbrüche meint meine Schwiegermutter:

"Schweissausbrüche sind gesund, die reinigen den Körper"

Dann müssten ja alle Menschen ohne Schweissausbrüche krank sein. Und ich ich reinige meinen Körper schon selber, da brauche ich keine Schweissausbrüche.

Nach wenigen Minuten auf dem Trimmrad bei niedrigster Stufe bekomme ich seit geraumer Zeit Schweissausbrüche.
Mein Mann meint dazu:
"Dann machst Du das richtig, man muss ja beim trainieren in Schweiss kommen".


Da fällt mir nichts zu ein.
Nur, dass mich solche blöden Sprüche, die nur dumm sind, nerven.
Ich fühle mich nicht ernstgenommen.

Nicht ich.
Mein Mann ist mal wieder für 1 1/2 Wochen weg, diesmal mit dem Motorrad.
Vielleicht ist es was anderes, wenn man selber fährt, auf jeden Fall bekomme ich als Sozia immer schon nach einer Stunde einen platten Hintern.
Tagelange Touren auf dem Motorrad sind nichts für mich und dann abends auch noch im Zelt schlafen .... nein, Danke.

Ich werde in seiner Abwesenheit einen Raum umgestalten.
Er hat zwar gesagt "Wehe ....", aber mir egal, ich kann die Farbe und die Möbel nicht mehr sehen.
Auserdem übervorteilt er mich ja auch ständig und renoviert hier im Haus wie er lustig ist, ohne auf meinen Geschmack Rücksicht zu nehmen!

Anfang des Jahres habe ich mich von meiner Frauenärztin noch abspeisen lassen:
meine Zyklusstörungen und Hitzewallungen seien entweder Wechseljahre (jetzt schon???) oder psychosomatisch (na klar) Blutabnehmen müsste nicht sein, beides wäre therapeutisch nicht relevant.
So musste ich unverrichteter Dinge wieder gehen.

Jetzt habe ich aber genug von Schweissausbrüchen und Zyklusschwankungen, deswegen bin ich nochmal zur Ärztin habe sie zu einer Diagnose gedrängt.
Achnee, auf einmal könnte es eine Zyste sein und nach wie vor die Wechseljahre.
Ein Hormonspiegel und Ultraschall soll das ganze klären.
Muss man aber selber bezahlen.
Und Termine gibts erst wieder Ende Oktober.
Nagut, wenn ich dann wenigstens eine Diagnose und vielleicht Medikamente bekomme.
Bis dahin wird weitergeschwitzt!

2 Jahre habe ich mich mal wieder vorm Zahnarzt gedrückt.
Wie ich es vor zwei Jahren geschafft habe, mir einen Weisheitszahn rausoperieren zu lassen ohne vor Angst zu sterben, weiß ich nicht mehr.
Eigentlich sollte ich danach für die Lücke eine Brücke bekommen, aber ich bin ja nicht mehr zum Zahnarzt hingegangen :-(

Jetzt habe ich Karies, auch noch zwischen den Schneidezähnen und es hilft nichts: ich muss zum Zahnarzt.
Habe mir einen Zahnarzt rausgesucht, der auch mit Angstpatienten umgehen kann. Allerdings gabs erst einen Termin Anfang Oktober.

Früher gabs kaum Ärzte, die Rücksicht auf Angstpatienten genommen haben. Man hatte sich als Erwachsener einfach zusammen zu reissen! Konnte man das nicht, wurden die Ärzte ungeduldig und pampig.
Sowas ist glücklicherweise vorbei!

Im laufe der Jahre habe ich einige Tussis kommen und gehen sehen. (virtuell)
Diese hier blieb.
Obwohl ich dachte, es sei vorbei und die Kontaktaufnahme im August eine einmalige Sache nach langer Zeit.

Weit gefehlt.
Eigentlich hatten wir vor 2 Jahren gesagt, er soll den Kontakt zu seiner Schnecke abbrechen.
Naja, natürlich hatte ich das gesagt und er hat eingewilligt.
Nur ein Lippenbekenntnis - wie immer.
Er hat sich einfach noch ein weiteres, neues Profil bei MSN angelegt und weitergemacht.
Von der Firma aus, wo ich das nicht mitkriege. Schlau!
Das alles habe ich jetzt erst erfahren.

Was für eine grenzenlose Enttäuschung, dass er sich nicht an Abmachungen hält.
Nicht an diese, nicht an andere.

Und er wirft mir oft mit Leidensmine vor, ich würde ihm nicht vertrauen und ist dann ganz empört von mir.

Seine Definition von Vertrauen wüsste ich mal gerne!
Ist wahrscheinlich diegleiche wie meine Definition von Enttäuschung.

Nennt man es "unken" wenn man noch gross behauptet, der Wetterwechsel würde einem nicht mehr soviel ausmachen und dann prompt die nächsten Tage in den Seilen hängt?

Nee, unken nennt man das nicht!
Sich selbst erfüllende Prophezeihung? Auch nicht.
Keine Ahnung.
Aber so ist es, der Wetterwechsel hat mich doch noch erwischt.
Grrrrrrrr.

Jeden Tag muss er ins Internet um in sein Postfach zu schauen.
In sein Tussenpostfach. Ein Tag ohne eine Mails von ihr (oder sind es mehrere? Also nicht Mails sondern Tussen) geht ja nicht.
Da zahlt er auch im Ausland (Urlaub) teuer Geld, um mit dem Handy ins Internet zu gehen.
Das war bis vor einigen Monaten nicht so, erst mit der Anschaffung und Aufrüstung eines internetfähigen Handys Anfang des Jahres nahm das Übel seinen lauf.

Selbst an so einem Tag wie heute muss er ins Postfach schauen.
Er hat heute Betriebsausflug.
Wahrscheinlich hat er sich da mit seinem Handy aufs Klo geschlichen.
Wäre ja sonst irgendwie unhöflich, auf dem Handy rumzudaddeln, wenn alle Kollegen dabei sind.
Und das er abends hier zu Hause in sein Postfach schaut, geht ja nicht.
Es könnte ja sein, dass ich auftauche und zufällig was sehe.

Ich weiß auch nicht, warum mich das so anpisst.

Die letzten Wetterwechsel habe mich nicht so aus den Schuhen gehoben wie sonst.
Ob es was gebracht hat, dass ich mir vor Monaten ein altes Trimmrad bei ebay ersteigert habe und fast jeden abend damit fahre?
Zwar sind es immer noch nur 20 Minuten, aber angefangen habe ich mal mit 5 Minuten.
Seltsamerweise ist das fahren auf dem Trimmrad sehr viel anstrengender, als mit einem normalen Rad zu fahren.
20 min. auf dem Trimmrad fühlen sich an wiefast 45 min. mit dem normalen Rad, so von der Anstrengung her.