Wie konnte es bloß soweit kommen?

Eigentlich ist das hier mein Frustblog, da kommt der Frust rein.
Da hier nur der Frust steht, siehts so aus, als ob alles nur Frust wäre.
Ist aber nicht so. Zu meinem "normalen" Blog mit normalen, schönen oder banalen Erlebnissen möchte ich nicht verlinken.

Eine Begebenheit aus der letzten Woche hat mich nachdenklich gestimmt.
Mein Mann wollte im Einkaufszentrum was besorgen. Nicht bummeln oder so, einfach nur was besorgen, was es nur dort gab.
Ich bin mitgefahren. Wir haben die Besorgung gemacht und noch bei Aldi und Lidl eingekauft und dann noch was Leckers vom Chinesen zum futtern mitgenommen.

Im Auto nimmt mein Mann dann (wie so oft) meine Hand und küsst die und sagt: "Schön, dass wir mal wieder was zusammen gemacht haben, wir haben schon so lange nichts mehr zusammen unternommen."

Das fand ich sehr bescheiden, dass er schon popeliges einkaufen im Discounter als ein schönes Erlebnis mit mir empfindet.
Irgendwie auch traurig, denn aufgrund meiner Angst machen wir ja kaum was zusammen und er freut sich übers gemeinsame einkaufen.

Hm?

Da musste ich angsterfüllte 30 min. im Behandlungsraum (!) auf den "Angstzahnarzt" warten.
Der schneite dann rein, um mir mal kurz "Hallo" zu sagen, ich wäre ja noch laaaange nicht dran, er hätte heute so aufwändige Behandlungen, aber er wollte mal kurz hören, was er für mich tun kann.
Äh?
Hab' ihm gesagt, bin Angstpatientin, wollte jetzt aber mal meine Zähne machen lassen.
Da hat er mir erklärt, wie es bei ihm läuft. Erstmal wollte er rausfinden, warum ich Angst habe.
Oje, dachte ich, das kriegt doch noch nicht mal ein Therapeut in 20 Sitzungen raus!

Der Arzt hat dann einen Monolog gehalten,wie es bei ihm läuft, und das hat mich nicht beruhigt, sondern immer nervöser gemacht.
Nicht, weil der Inhalt so beunruhigend war, sondern weil ich die Behandlung einfach nur noch hinter mich bringen wollte, raus wollte, damit die Angst (und der wegen dem Wetterumschwung hohe Blutdruck) weggeht.

Fazit: ich bestimme, wann, wie, wo, was gemacht wird. Kann die Hand heben, wenn er stoppen soll und kann gehen, wann ich will. Er wird nie sagen: ist gleich vorbei, tut auch nicht weh, besonders, wenn es nicht so ist.
Ich kann auch mit angebohrten Zähnen gehen, er sagt da nichts zu. Ist meine Konsequenz. Ah, ja.

Beim ersten Termin guckt er nur, und dann wird klein angefangen, erst der kleine Karies entfernt, dann mal 'ne Füllung, so dass man sich dran gewöhnen kann.

Blöde nur, dass der nächste freie Termin erst wieder Mitte Dezember ist. Habe mir gleich drei Termine im Abstand von 1 - 2 Wochen geben lassen, damit ich nicht jedesmal so lange auf einen weiteren Termin warten muss.

Bin unsicher.
Irgendwie auch blöde, so einen dermaßen überlaufenen Zahnarzt zu haben, wo man ewig auf einen Termin wartet. Und ohne Termin, wenn man z.B. Schmerzen hat, ewig im Wartezimmer sitzt.
Werde im Dezember mal sehen, wie es läuft.

Tortur Blutabnehmen, mehrmals gestochen worden, kein Blut wollte fliessen, wurde nach Hause geschickt, sollte viel trinken und dann wieder kommen.
Wieder viele Stiche, wieder kam kaum was, die Nadel steckte ewig im Arm und dass, wo doch Blutabnehmen mit meine grösste Angst ist und ich zum kollabieren neige.

Aber ich wollte ja einen Hormonspiegel machen lassen.

Und was ist?
Alles in Ordnung!

Da muss wohl wieder mein psychisches Befinden für Schweissausbrüche, Hitzewallungen und Zyklusstörungen herhalten.

Ende des Monats drei Termine bei verschiedenen Therapeuten.
Wollte einfach Vergleichsmöglichkeiten haben!

Fragt mich doch allen Ernstes mein Mann nach der Rückkehr aus seinem Urlaub, ob ich auch brav war????????????

Ich ja, und was ist mir Dir?
(habe ich nicht gefragt, nur gedacht)

Abgsehen von dem in knallfarben gestrichenen Zimmer war ich brav und er hat auch gar nichts weiter dazu gesagt, nur, dass er es scheusslich findet.
Hm, ich hatte mich auf ziemlichen Ärger eingestellt.
Das lässt mich ja hoffen .... da nehme ich mir bald das nächste Zimmer vor, hähä, denn das umgestalten hat mir ziemlich Spass gemacht.

Mist, ich kann nicht mehr auf den Termin bei dem "Angstzahnarzt" warten.
Der (die, das?) Karies zwischen meinen Schneidezähnen schreitet so rasant voran, ich habe schon leichte Schmerzen.
Montag habe ich einen Termin bei einem Zahnarzt hier um die Ecke.
Zu meinem früheren Zahnarzt traue ich mich gar nicht hin, der schimpft bestimmt, weil ich schon 2 Jahre nicht mehr da war und eigentlich habe ich zwei provisorische Plomben, weil ich eine Brücke bekommen soll, einen Kostenvoranschlag hatte er mir schon gemacht.
Ich bin dann nur nie mehr hingegangen. *peinlich*

Zum Blutabnehmen muss ich Montag auch.

Gerne würde ich solche Termine mal ohne tagelange vorherige Erregung wahrnehmen.
Montag werde ich vor Angst Durchfall haben und vor Nervosität fast platzen.
In der Zahnarztpraxis werde ich heulen müssen .... das ist "Druck ablassen" ... aber wie peinlich für einen Erwachsenen Menschen.

Hoffentlich ist das bald vorbei, wenn ich eine Therapie mache.

Während der Abwesenheit des mir angetrauten Ehemannes viel geschafft, einige Schränke entrümpelt und ein Zimmer frisch gestrichen.
Ich erwarte ängstlich gespannt seine Reaktion.

Mir sind so einige Sachen während des Entrümpelns durch den Kopf gegangen und so einige "Anekdoten" eingefallen über die ich jetzt fast lachen kann, mich damals aber schwer runtergerissen haben.

Z.B. die Sache mit der 0190-Nummer.
Ich glaube, da waren wir noch nicht verheiratet, ich wohnte aber schon bei ihm.

Nach einer Woche zu Besuch bei meiner Schwester wollte ich, zu Hause frisch angekommen, ihr Bescheid geben, dass ich wieder heil gelandet bin.
Da mich mein Mann immer bei meiner Schwester angerufen hat, habe ich auf unserem Telefon die Wahlwiederholung gedrückt.

Leider war das nicht die Nummer meiner Schwester, sondern eine 0190-Nummer. Eine Sex-Hotline.
Vollkommen empört habe ich meinen Mann damit konfrontiert und was sagt der?

"Na und, Du rufst ja auch 0190-Nummern an".

Da hatte er Recht.
Ich hatte irgendwann mal die Support-Hotline von Freenet angerufen, weil ich Probleme mit dem Internet-Anschluss hatte. Und das war nun mal eine 0190-Nummer.

Um Ausreden ist er echt nie verlegen.

Geht er vom Handy aus ins Internet, wird das nach KB abgerechnet.
Meistens stehen 100 KB auf der Rechnung, manchmal 300 KB.
Bedeuten 100 KB, dass er nur kurz im Internet war und bedeuten 300 KB, dass er lange im Internet war?
Oder war er bei 300 KB auch nur kurz im Internet, hat sich aber was "KB-intensives" angeschaut?
Ich weiß es nicht, wie sich das mit den KB verhält.

Aber irgendwas muss so wichtig sein, dass er, der immer spart und fast schon geizig ist, im Ausland für 2.600 KB (fast € 19,-) ins Internet geht.
Wow. Und ich kriege eine SMS am Tag.
Und meine Mails, die ich nun immer an sein "Tussen-Postfach" schreibe, ignoriert er.
Tut so, als ob er im Ausland gaaar kein Internet hätte.